Sonntag, 14. August 2011

Endgültiges in Seattle

Die Skyline von Seattle



Drei Abschiede in drei Tagen: Martina fliegt zurück nach London, das Büsle verschiffen wir in Tacoma und wir reisen am Sonntag zurück nach Zürich.

Nach einiger Aufregung wegen Formalitäten und ungeplanten Frachtbestimmungen klopfen wir unserem treuen Ferienheim zum letzten Mal in den USA aufs Blech. Der Abschied fällt uns schwer, die Matrosen am Hafen verstehen jedoch unsere Zuneigung zum Büsli und spenden tröstende Worte. Sie versprechen, das Büsli sicher durch den Panamakanal zu schippern.
Unser alllerallerletztes Urlaubswochenende verbringen wir in Seattle und erkunden die Stadt. Seattle gefällt uns sehr gut: ihre hügelige Gestalt, die lebendige Musikkultur, die Fischmärkte, das feine Essen und die äusserst freundlichen Seattleaner lenken uns von unserer Ferienenddepression ab.
Wir freuen uns auf unsere Freunde, die Familie, die Schweizer Berge, das gute Hahnenwasser und den Sommer, den wir mitbringen!

Im Flugzeug werden wir den letzten Weltempfängerbeitrag schreiben.


Abschiedstränen am Pazifik



Unsere letzte Ferienwoche ist angebrochen. In La Push, Washington, stellen wir unser Büsli direkt an den Pazifik und verbringen einige Tage am spektakulären Strand.
Das nahende Ferienende beeinflusst unsere Stimmung. Wir saugen die Landschaft, ihre Bilder, Töne und Gerüche auf. Der Stille Ozean beruhigt unsere Gemüter. Wir können den Herrn Weltumsegler Ferdinand Magellan verstehen, wie er bei seiner Überquerung zu der Namengebung dieses Ozeans kam: pacificus (lat.) bedeutet "Frieden schliessend" oder "friedlich".
Obwohl das Wetter und das Wasser kühl sind, wagt sich Matthias in die Wellen und schwebt für Tage im Surferrausch. Martina und Karoline wechseln sich mit Feldstechergucken ab: Seelöwen, Delfine, unbekannte Wassertierchen und -pflanzen, Pelikana und tausend andere Meeresvögel tummeln in Strandnähe. Auf langen Spaziergängen werden wir zu allerlei Kunsthandlungen inspiriert ;-)
Die Begegnung mit zwei älteren, pensionierten Hippiemännern, welche im tiefen Wald ein "Biker Camp" unterhalten, wird zu einem lustig verlachten Erlebnis. Martina wird zur Motorradbraut, Matthias wird als das hübscheste Mädchen von uns drei gekürt und Karoline gewinnt das letzte Carcasonne des Urlaubes.
Da die Zeit verrinnt, sehen wir bald die Skyline von Seattle...


Dienstag, 9. August 2011

Ein später Nachtrag

Ein später Nachtrag zu Tensleep, Wyoming (Juni 2011): Unser letztes Kletterfilmli


Sauerstoffreiche Tage in Squamish



Bei der Einfahrt in Squamish/Skwxwú7mesh werden wir von der stolzen, beeindruckenden Felswand des "Strawamus Chief "sowie von „Sam“, dem Squamish Axe Man, begrüsst. Willkommen im Boulder-, Risskletter und Holzfällermekka Squamish! Die kleine Stadt liegt einige Kilometer nördlich von Vancouver, am Meer und mitten im Wald.

Wir wecken die Bouldermatten aus ihrem langen Schlaf in der Plache und fahren unsere Gorillas in uns im Boulderwald spazieren. Das Klettern ohne Seil und anderem Ballast vergnügt uns und wir ziehen froh und heiter von Block zu Block.

Hausen dürfen wir bei Jesse und Tami, welche wir in Tensleep in Wyoming kennen gelernt haben. So schlafen wir einige Nächte in einem richtigen Bett, kommen in den ungewohnten Genuss einer täglichen heissen Dusche und lernen die unkomplizierte und gastfreundliche Art der Kanadier kennen. Herzlichen Dank euch beiden!

Auch werden wir in die Rissklettertechnik im Granit eingeführt. Bereits nach einem Tag sind die Hände von Matthias blutig und Martina und Karoline stricken lieber, anstatt sich ans Seil zu knöpfen.

Zur Erholung planen wir eine Mehrtageswanderung im Gebiet des Garibaldi Sees. Die Trägheit unseres Systems führt zu einem späten Vorabendstart in die erste Etappe. So errichten wir um 23Uhr im Schnee das Basislager. Bei Minustemperaturen schlürfen wir Spargelcremesuppe und probieren anschliessend verschiedene Schlafsackanordnungen im kleinen Zweierzelt aus. Ja dann, gute Nacht.

Martina und Matthias stürmen am nächsten Tag den Black Tusk und singen auf 2350 müM ein Holdrio auf das schöne Schweizerlände, schliesslich ist heute der 1. August. Karoline bleibt mit dem Herrn Bechterew im Basislager und singt ebenfalls ununterbrochen, jedoch nicht aus Solidarität zu ihren Schweizer Gspäänli, sondern um sich mit falschen Tönen die Bären vom Leibe zu halten. Bei so viel Abenteuer freuen wir uns wieder auf die entspannte Stimmung beim Bouldern. So wird aus der Mehrtageswanderung ein Zweitagesausflug.

Die letzten Tage in Squamish verbringen wir also wieder im Tal. Zu unserem Glück finden gerade die „Squamish Days“ mit ihrem internationalen „Logger Sports Festival“ (Holzfäller-Sport Festival) statt. Dies wollen sich die beiden Damen natürlich nicht entgehen lassen! Wir ziehen unsere feschten Kleidchen an und schicken den Matthias an den Fels. Die zahlreichen Disziplinen wie Baumfällen, Holz zerhacken oder zersägen sowie die starken Holzfällerarme bringen uns zum Staunen. Wir vergnügen uns prächtig!

Die allerletzte Ferienwoche rückt immer näher. Wir entscheiden uns, die verbleibenden Tage am Meer zu verbringen und hoffen, ein paar Wellen reiten zu können. So verstauen wir Klettergurt, Seile und Expressschlingen in der Dachbox und machen uns auf den Weg zurück in die USA, an die Pazifikküste von Washington. Ziel ist La Push, ein kleines Indianerdorf am Rialto Beach.

Allez Büsli, auf geht’s zum letzten Ausritt!


Mit viel frischer Luft in den Lungen, Martina, Matthias & Karoline